Story Gastia 2024

Schützengarten stellt sich für die Zukunft auf

Die Brauerei Schützengarten verzeichnete im Braujahr 2022/23 erneut eine Umsatzzunahme. Im Bereich Nachhaltigkeit geht Schützengarten mit eigenem Wasserkraftwerk, erweiterter Photovoltaik-Anlage und Fernwärme voran.

Die Erholung der Schweizer Bierbranche nach der Covid-19-Pandemie war nur von kurzer Dauer. Im Braujahr 2022/23 sanken die Bierverkäufe in der Schweiz um 2,5 Prozent. Der Rückgang bei Schützengarten betrug 1,0 Prozent und war somit etwas geringer als im Gesamtmarkt, aber immer noch unter den Erwartungen. Zulegen konnten sowohl in der Branche als auch bei Schützengarten die alkoholfreien Biere. Weiter vertreibt Schützengarten mit seinem Getränkelieferdienst auch Produkte wie Mineralwasser, Erfrischungsgetränke, Säfte, Wein etc., und zwar hauptsächlich an die Gastronomie, Firmen und Privatkunden. Dort konnten die Volumen um 4 % gesteigert werden. Umsatzmässig verzeichnete Schützengarten eine Zunahme um 7,1 % gegenüber dem Vorjahr. Wegen der stark gestiegenen Kosten für Energie, Verpackung und Rohstoffen konnte das Potenzial beim Gewinnwachstum nicht ganz erreicht werden.

Eigenes Wasserkraftwerk liefert Naturstrom im Überschuss

Bei der Brauerei Schützengarten ist Nachhaltigkeit fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Seit 1895 produziert die Brauerei ihren Strom im eigenen Wasserkraftwerk Erlenholz an der Sitter. 2003 wurde es total erneuert und automatisiert und liefert seither rund 3’000'000 kWh pro Jahr. Um die Stromproduktion im EW zu optimieren, tätigte die Brauerei in den letzten Jahren verschiedene Investitionen. So wurde kürzlich die gesamte Steuerung erneuert, nachdem zuvor das Wehr aufwendig saniert und die Turbine revidiert wurden.        

Dieses Jahr wurde ein weiterer Meilenstein gesetzt und die bestehende Photovoltaik-Fläche auf den Dächern der Brauerei verdreifacht. Insgesamt 970 PV-Module liefern künftig rund 340'000 kWh pro Jahr. «Wir produzieren mit Wasserkraft und Photovoltaik wesentlich mehr Strom als wir brauchen und können fast die Hälfte unserer Naturstrom-Produktion ins öffentliche Netz einspeisen», sagte Reto Preisig, Vorsitzender der Geschäftsleitung, an der Medienkonferenz. Weiter heizt Schützengarten vermehrt auch ohne fossile Energie und hat vor einigen Wochen verschiedene Betriebsgebäude an das städtische Fernwärme-Netz angeschlossen.

Wechsel im Verwaltungsrat

Um auf dem Markt erfolgreich zu sein, braucht das Familienunternehmen weiterhin starkes Unternehmertum. Wie bereits im Sommer bekannt wurde, tritt Christoph Kurer auf Ende Jahr als Präsident des Verwaltungsrates zurück. Kurer trat 1971 in die Brauerei ein und hat die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens bis heute massgeblich mitgetragen. Seine Nachfolge wird Philipp Lämmlin, der bereits seit 2019 im Verwaltungsrat der Brauerei mitwirkt, im Januar 2024 antreten. Auch nach dem Rücktritt von Christoph Kurer bleibt die Familie Kurer nicht nur Hauptaktionärin, sondern ist auch weiterhin in verschiedenen Funktionen für die Brauerei tätig. Christoph Kurer übergibt die Leitung des Unternehmens in finanziell, personell und marktmässig sehr solider Form an die tüchtige junge Generation.